Effizienter Energiemix

Sonne, Holz, Umweltwärme, Öl, Gas: Hybridheizungen nutzen mehrere Energieträger. Das macht sie so sparsam. Hausbesitzer können so ihre Energiekosten senken. Die Systeme bieten sich auch bei einer Heizungsmodernisierung an.

Das Holzfeuer ist für die meisten von uns der Inbegriff von Gemütlichkeit. Dieses Flackern, dieses Prasseln – wunderbar! Wenn man nur nicht so schnell Holz nachlegen müsste, nicht immer die Asche entsorgen... Es hat schon seine guten Gründe, dass Scheitholz für die meisten Hausbesitzer nicht die erste Wahl ist, wenn es um den Energieträger für ihr Heizsystem geht. Aber als Ergänzung? Bitte gern!

Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

Natürlich wissen wir es längst: Regenerativen Energien gehört die Zukunft. Immer mehr Hausbesitzer steigen daher auf Sonne, Umweltwärme und Holz um. Aber die Sache hat einen Haken. Denn bei einem Altbau, der nicht optimal gedämmt ist, reicht die Solarenergie einfach nicht aus, um auch im kalten Winter ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Auch der Kachelofen kann dann nur Ergänzung sein.

Hybridheizung kombiniert verschiedene Energieträger

Die Lösung heißt: Hybridheizung. „Hybrid“ bedeutet, dass zwei unterschiedliche Technologien miteinander verbunden werden. Vom Auto kennen wir das schon: Dort wird ein Benzin- oder Dieselmotor mit einem Elektroantrieb kombiniert. Bei der Heizung gibt es dagegen mehr Optionen. Hier kann etwa ein mit Öl oder Gas betriebener Brennwertkessel mit Solarthermie, einem Kaminofen oder einer Wärmepumpe kombiniert werden.

Vorteile der Hybridheizung

Die Vorteile liegen auf der Hand. In der Übergangszeit, wenn die Temperaturen langsam sinken, die Sonne aber noch ausreichend scheint, sorgen die Solarkollektoren auf dem Dach für Wärme im Heizkreislauf. Reicht ihre Kraft nicht mehr aus, steuert zusätzlich der Kachel- oder Kaminofen seine Energieleistung zu. Und wenn es richtig kalt wird, ist es die Öl- oder Gas-Brennwertheizung, die zuverlässig für behagliche Wärme sorgt. Nur dann fallen Kosten für fossile Brennstoffe an, nur dann wird CO2 freigesetzt. Eine ebenso kostensparende wie umweltfreundliche Lösung.

Wärme aus dem Pufferspeicher

Der Mittelpunkt einer Hybridheizung ist in der Regel der Pufferspeicher – ein je nach Größe des Hauses 800 bis 1000 Liter fassender, hochgedämmter Zylinder, in den alle Heizsysteme ihre Wärme abgeben. Damit das auch mit einem Kamin- oder Kachelofen gelingt, muss der mit sogenannten Wassertaschen ausgestattet sein, die Teil des Heizsystems sind. Der Pufferspeicher kann die für mehrere Tage nötige Heizwärme vorhalten und wird vorrangig durch die regenerativen Systeme gespeist: Solarkollektoren, Holzofen oder Wärmepumpe. Erst wenn deren Energie nicht mehr ausreicht, springt der Brennwertkessel an. Das geschieht komplett automatisch, gesteuert von einer exakt auf das Haus abgestimmten Regelung.

Kombination mit Luft/Wasser-Wärmepumpe

Eine Alternative hat Viessmann entwickelt: eine Kombination aus Brennwertkessel und Luft/Wasser-Wärmepumpe. Hier kommt jeweils der Energieträger zum Einsatz, der am günstigsten genutzt werden kann. Die Luft-Wärmepumpe übernimmt kostensparend den größten Teil der Jahresheizarbeit. Der Heizkessel schaltet sich nur bei besonders niedrigen Außentemperaturen ein sowie, falls notwendig, zur schnelleren Erwärmung des Trinkwassers.

Tipp: Je niedriger der Wärmebedarf eines Hauses, umso größer kann der Anteil regenerativer Energien sein. Deswegen ist ein hybrides Heizsystem auch besonders sinnvoll, wenn die Immobilie nach und nach energetisch saniert wird und die benötigte Heizenergie sukzessive sinkt.

Optimale Planung entscheidend für Effizienz

Ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der richtigen Hybridheizung: die optimale Planung. Nicht nur der energetische Zustand des Hauses und der sich daraus ergebende Wärmebedarf sind entscheidende Faktoren beim Heizungswechsel. Es kommt auch darauf an, wie viel Energie etwa die Solarkollektoren abhängig von der Ausrichtung des Daches liefern können, wie gerne und häufig ein Holzofen von den Bewohnern befeuert wird und wie hoch seine Wärmeleistung ist. Diese Faktoren sind entscheidende Werte für die Planung des Heizsystems und für die Programmierung der Heizungsregelung. Die Heizungsprofis sind hierfür kompetente Ansprechpartner.

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