Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen

Eine unterschätzte Chance zur Heizungsmodernisierung

Beim Wechsel zu umweltfreundlichen Heizsystemen gelten Wärmepumpen als nahezu unverzichtbar. Doch viele Hausbesitzer zögern, vor allem aus finanziellen Gründen. Die weit verbreitete Annahme, dass der Einbau einer Wärmepumpe teuer und aufwendig sei, schreckt zahlreiche Eigentümer zurück. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die meisten Deutschen unzureichend über die Förderprogramme informiert sind. Dies führt dazu, dass der Umstieg auf eine klimafreundliche Heizung für viele teurer erscheint, als er tatsächlich ist.

Fördermöglichkeiten und Wissenslücken

Erstaunlich ist, dass eine große Zahl an Hausbesitzern kaum über staatliche Fördermöglichkeiten informiert sind , obwohl in Deutschland mehr als zwei Drittel der Wohngebäude ohne umfangreiche Umbauten für eine Wärmepumpe geeignet wären. Ein zentrales Problem ist die mangelnde Information über die seit 2024 geltenden Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Laut einer Befragung des Marktforschungsinstituts Civey, an der über 5.000 Immobilienbesitzer teilnahmen, sind vielen Eigentümern die finanziellen Anreize für den Umstieg auf eine Wärmepumpe nicht bekannt.

Milliardenbeträge für die Wärmewende

Der deutsche Staat stellt für das Jahr 2024 rund 16,7 Milliarden Euro zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung bereit, um den Einbau erneuerbarer Heizsysteme zu erleichtern. Ein Drittel der befragten Immobilienbesitzer (37,4 Prozent) weiß jedoch nicht, dass der Einbau einer Wärmepumpe überhaupt förderfähig ist. Nur eine kleine Minderheit ist sich des Ausmaßes der Förderung bewusst: Tatsächlich übernimmt der Staat bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten, was je nach Ausführung der Anlage eine Unterstützung von bis zu 21.000 Euro bedeuten kann. Diese Summe setzt sich aus einer Grundförderung und verschiedenen Boni zusammen, die den Heizungstausch enorm attraktiv machen.

Heizsystemwahl und gesetzliche Vorgaben

Trotz des Gebäudeenergiegesetzes herrscht Unklarheit darüber, welche Heizsysteme künftig erlaubt sind. Fast die Hälfte der Befragten (49,5 Prozent) gibt an, nicht zu wissen, welche Heizsysteme den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

Darüber hinaus wird der hohe Einsatzbereich von Wärmepumpen unterschätzt: Nur 15,8 Prozent der Eigentümer sind sich dessen bewusst, dass Wärmepumpen in etwa 70 Prozent der Bestandsgebäude problemlos eingesetzt werden können.

Warten auf die kommunale Wärmeplanung – Ein Risiko für die Förderchancen

Viele Hausbesitzer warten mit der Heizungsmodernisierung, bis die kommunalen Wärmepläne abgeschlossen sind. Rund zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (64,3 Prozent) möchten erst danach mit der Modernisierung beginnen , was jedoch die Gefahr mit sich bringt, nicht die maximale Förderung zu erhalten . Wer mit dem Umstieg bis 2028 wartet, riskiert, den sogenannten „Klimageschwindigkeitsbonus“ nicht mehr voll ausschöpfen zu können, da dieser danach schrittweise reduziert wird.

Die Kombination aus staatlicher Förderung und rechtzeitigem Handeln macht Wärmepumpen zu einer langfristig kostengünstigen und klimafreundlichen Alternative. Hausbesitzer sollten sich daher umfassend informieren, um die maximalen Vorteile beim Wechsel auf eine umweltfreundliche Heizung zu nutzen.

Bild: © Vaillant