
Gesund wohnen mit rundum guter Luft
Eine gesunde Umwelt beginnt nicht erst vor der Haustür: Den größten Teil unserer Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es für Gesundheit und Wohlbefinden wichtig, die eigenen vier Wänden frei von Schadstoffen zu halten und für eine gute Wohnraumlüftung zu sorgen.
Lange Zeit war das Bewusstsein für Wohngesundheit nicht sehr ausgeprägt. Noch bis in die 1980er-Jahre hinein wurden selbst im Innenraum giftige Holzschutzmittel eingesetzt. Möbel aus Spanplatten dünsteten über Jahre Formaldehyd aus. Noch heute leiden ältere Häuser und ihre Bewohner unter diesen Bausünden. Viele der früher beim Bauen und Wohnen eingesetzten „chemischen Keulen“ sind heute verboten. Das Thema Schadstoffe im Wohnbereich ist damit aber keineswegs abgehakt, es ist sogar aktueller denn je.
Schimmelpilze und Luftschadstoffe als Gesundheitsrisiko
Das hängt vor allem mit der modernen, energiesparenden Bauweise zusammen: Neue Häuser werden nahezu luftdicht gebaut, Altbauten nachträglich gedämmt und abgedichtet, damit im Winter keine Heizwärme mehr über Fugen und Spalten – zum Beispiel rund um die Fenster – entweicht. Das heißt aber auch, dass Feuchtigkeit und Schadstoffe über regelmäßiges Lüften abgeführt werden müssen. Ohne ausreichende Wohnraumlüftung vermehren sich Schimmelpilze und Bakterien rasant und es kann schnell zu hohen Konzentrationen schädlicher Substanzen in der Raumluft kommen. Berüchtigt sind flüchtige organische Verbindungen (VOC), die Atemwegserkrankungen, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden auslösen können. Allergiker sind besonders oft betroffen.
Wohngesunde Baustoffe und Materialien einsetzen
Beim Bauen und Renovieren kommen immer noch häufig Farben, Lacke und Kleber zum Einsatz, die VOC, Formaldehyd, Weichmacher oder andere schädliche Substanzen enthalten. Geringe Konzentrationen in den einzelnen Produkten summieren sich schnell, wenn alle Wände gestrichen, Fußbodenbeläge erneuert und neue Möbel angeschafft werden. Wohngesündere Alternativen sind Putze und Farben auf Basis von Mineralien oder pflanzlichen Rohstoffen. Allerdings enthalten manche Materialien auch „verborgene“ schädliche Komponenten wie Klebstoffe oder Bindemittel.
Tipp: Eine gute Orientierung für den wohngesunden Einkauf im Baumarkt bieten ökologisch orientierte Prüfsiegel, wie der „Blaue Engel“, „Nature Plus“ oder „ÖkoControl“.
Saubere Luft dank Lüftungsanlage
Leider lassen sich schädliche Substanzen nicht ganz aus dem Wohnbereich fernhalten. Deshalb ist das richtige Lüften der Räume die zweite, entscheidende Voraussetzung für ein gesundes Zuhause. Effektiver und komfortabler als mit Fensterlüftung geht das mit der kontrollierten Wohnraumlüftung In vielen Neubauten ist die zentrale Lüftungsanlage inzwischen Standard. Sie regelt den Luftaustausch automatisch, die Fenster können geschlossen bleiben. Allergiker müssen nun nicht mehr fürchten, dass Blüten- und Graspollen übers offene Fenster ins Haus gelangen. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung kann sogar als Heizung fungieren, indem sie der Abluft Wärme entzieht und damit die frisch zugeführte Luft anwärmt.
Dezentrale Lüftungssysteme für den Altbau
Wenn ein älteres Haus gedämmt wird oder neue Fenster bekommt, muss danach ebenfalls intensiver gelüftet werden, um das Raumklima gesund zu halten. Auch hier ist oft die kontrollierte Wohnraumlüftung die bessere Lösung. Allerdings ist es im Altbau meistens nicht oder nur mit großem Aufwand möglich, eine zentrale Lüftungsanlage zu installieren. Problemlos nachrüsten kann man aber mit dezentralen Lüftungssystemen. Dann wird über Einzelgeräte in den Wohnräumen be- und entlüftet.
Mit dem Zentralstaubsauger gegen den Staub
Beim Saugen entfernen wir Staub und Schmutz aus den Wohnräumen und sorgen auch damit für reine Luft. Doch mit dem herkömmlichen Staubsauger landet nur der Grobschmutz im Staubbeutel, kleine Partikel wie Feinstaub oder Hausstaubmilben werden vom Gebläse des Saugers wieder im Raum verwirbelt, was besonders für Allergiker sehr belastend sein kann. Neben einer Lüftungsanlage empfiehlt sich deshalb zur Luftreinhaltung eine Staubsaugeranlage: Hier befindet sich der eigentliche Sauger an einer Stelle außerhalb des Wohnbereichs – im Keller oder Hauswirtschaftsraum. Die zentrale Einheit saugt Schmutz und Staub an und leitet die gefilterte Luft über eine Abluftklappe ins Freie. Die Bedienung der Anlage erfolgt über Saugdosen in den Wohnräumen, an die ein Schlauch angeschlossen wird.
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