Schön, so ein kuschelig warmer Fußboden

Heizen ohne Heizkörper: Vor allem im Neubau werden immer mehr Einfamilienhäuser mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Was macht die Qualität einer solchen Heizungsanlage aus, und welcher Bodenbelag passt dazu?

Wie alle Flächenheizungen sorgt die Fußbodenheizung dank ihrer angenehmen Strahlungswärme für ein besonders behagliches Raumklima. Doch nicht jede Anlage ist gleich gut. Es gibt Qualitätsmerkmale, auf die Bauherren achten sollten, wenn sie sich eine effiziente, verlässliche und gleichmäßige Wärmeverteilung wünschen.

Bei der Wahl des Heizsystems beraten lassen

Wichtig für das funktionierende Heizsystem ist zum einen das Rohrmaterial. Metallrohre sind zu 100 Prozent diffusionsdicht und verfügen über eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit. Die Wärmeleitfähigkeit von Kupfer ist zum Beispiel tausendfach größer als die von Kunststoff. Dafür ist die Verlegung der starren Metallrohre sehr schwierig. Hier punkten die flexiblen Kunststoffrohre, die heutzutage aus hochwertigem, diffusionsdichtem Polyethylen (PE) hergestellt werden müssen. Die Diffusionsdichtigkeit ist sehr wichtig, da es sonst zu Verschlammungen in den Rohren und am Wärmetauscher kommen kann. Eine dritte Variante sind Aluminium-Kunststoff-Verbundrohre. Sehr effizient ist es außerdem, wenn die Heizrohre oder -schlangen mit Metallblechen versehen werden – das verbessert die Wärmeverteilung. Die Heizungsprofis werden für Sie das richtige System finden!

Effizient heizen mit der richtigen Verlegungstechnik

Es gibt grundsätzlich zwei Verlegemethoden: Die Rohre werden mit Nassestrich vergossen oder mit Trockenestrichplatten verlegt. Die Heizschlangen oder -rohre können dann per Tacker-, Noppen- oder Klettsystem auf dem Untergrund fixiert werden. Entscheidend für eine optimale Wärmeabgabe ist vor allem ein möglichst enger Verlegeabstand. Wenn die Heizungsprofis von einem „Zehnerabstand“ spricht, bedeutet dies, dass auf einem Quadratmeter Boden zehn Meter Rohr verlegt werden. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen. Eine enge Verlegung ermöglicht eine deutlich geringere Vorlauftemperatur und damit eine effizientere Energieausbeute, wenn mit erneuerbaren Energien, wie beispielsweise der Wärmepumpe, geheizt wird. Damit bleiben auch die Betriebskosten gering und die Oberflächentemperatur stets angenehm.

Individuelle Heizungsregelung für jeden Raum

Wichtig, und von der Energieeinsparverordnung auch so vorgegeben, ist eine Einzelraumregelung der Heizungsanlage. Eine gute Voraussetzung für die optimale Wärmeverteilung der Flächenheizung ist ein Heizverteiler aus Edelstahl mit einer Durchflussmengenanzeige. So kann der Mitarbeiter Ihres Fachbetriebs festlegen, dass alle Räume optimal mit der jeweils richtigen Temperatur versorgt werden. Die Fußbodenheizung sollte als Niedertemperaturheizung eine Vorlauftemperatur von 35 Grad Celsius nicht überschreiten.

Welche Bodenbeläge eignen sich für eine Fußbodenheizung?

Auch mit Fußbodenheizung können Sie zwischen verschiedenen Materialien für den Bodenbelag wählen. Fliesen aller Art eignen sich besonders gut, weil sie eine hohe Wärmeleitfähigkeit haben. Ebenfalls gut geeignet sind Holzdielen, wobei allerdings bei dickeren Hölzern die Wärmeabgabe verlangsamt sein kann. Bei Parkett sind Temperaturbeständigkeit und Schadstoffabgabe des Klebers zu beachten. Letzteres gilt auch für Teppichböden, die unbedingt vom Hersteller als „geeignet für Fußbodenheizung“ gekennzeichnet sein müssen. Auch Laminat und Vinylböden können bei entsprechender Kennzeichnung verwendet werden. Hier sollte man auf hochwertige Produkte zurückgreifen. Weniger geeignet für die Kombination mit Fußbodenheizung ist Kork, weil er ein schlechter Wärmeleiter ist.

Wenn die Fußbodenheizung in die Jahre kommt

Ihre alte Fußbodenheizung funktioniert nicht mehr einwandfrei? Die Heizungsprofis helfen weiter:

  • Kontrolle: Diffusionsundichte Leitungen sollten nach Möglichkeit ausgetauscht werden. Neben den Rohren sollte auch das Heizungswasser gecheckt werden: Je nach Grad der Verschlammung lassen sich Rohrleitungen und Komponenten wieder reinigen.
  • Systemtrennung: Soll das alte Heizsystem erhalten, beziehungsweise können die alten Rohre nicht ausgetauscht werden, sollte eine Systemtrennung (Wärmetauscher) eingebaut werden, um den alten Fußbodenheizkreislauf vom übrigen Heizkreislauf abzukoppeln.
  • Austausch: Sollte eine Sanierung nicht möglich oder nicht wirtschaftlich sein, stehen heute eine Reihe gut funktionierender Dünnschichtsysteme für eine neue Heizungsanlage zur Verfügung. Sie eignen sich ideal für die Heizungsmodernisierung im Altbau.
  • Grenzfall: Liegen keine Pläne oder Angaben zur vorhandenen Heizung vor, ist es auch für die Heizungsprofis schwer zu beurteilen, wie viele Meter Rohr unter dem Fußboden liegen. Für die Auslegung eines neuen Wärmeerzeugers sowie für einen hydraulischen Abgleich bleibt dies ein Unsicherheitsfaktor.

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